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  • AutorenbildStephan Aregger

Fokas Geschichte – Wie einem rumänischen Strassenhund wieder auf die Beine geholfen wurde

Aktualisiert: 21. Nov. 2019



Foka ist ein lebensfreudiger Mischlingsrüde welcher vor ungefähr fünf Jahren im Südwesten Rumäniens geboren wurde. Was er in seinen ersten Lebensjahren erlebt hat, weiss wohl nur er selbst. Als ihn die Organisation HULDA (Hope Unity Love Dedication for Animals) auf der Strasse fand hatte er jedenfalls keine Hinterbeine mehr, sie wurden ihm von Unbekannten abgehackt.

HULDA ist eine Organisation welche in Roșiorii de Vede, einer Stadt in der Walachei, gegen die Tötung von Strassenhunden kämpft. Diese nahm Foka zu sich ins Tierheim und gab ihn dann auf ihrer Webseite zur Adoption frei. So wurde eine junge Frau aus Deutschland auf ihn aufmerksam. Sie besuchte den Hund in Rumänien, wo sie ihn sofort ins Herz schloss und sich bereit erklärte ihn zu adoptieren.

Auf diesem Weg kam der vierjährige Rüde im August 2018 nach Deutschland. Die junge Tierfreundin hatte ein Ziel: Foka sollte wieder normal laufen können. Eine Tierklinik in der Nähe von Köln erklärte sich bereit zu helfen. Nach diversen Untersuchungen kamen sie zum Schluss, dass es möglich sein sollte eine Prothese herzustellen und es wurde zusätzlich ein Humanorthopäde zu Rate gezogen. Schliesslich wurde Foka eine Prothese angepasst. Kostenpunkt: Mehrere Tausend Euro! Foka konnte sich damit nun einigermassen bewegen, zeigte jedoch leider immer noch Anzeichen von Schmerzen. Im Februar 2019 musste Foka noch einmal sein Zuhause wechseln. Dieses fand er in der Schweiz. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wurde er wegen zunehmenden Schmerzen bei uns in der Praxis vorgestellt. Untersuchungen ergaben, dass sich an den beiden Hinterläufen Knochenstücke durch die Haut gebohrt hatten, was ihm natürlich erhebliche Schmerzen bereitete.

Rechtes Hinterbein

Linkes Hinterbein

Bei uns wurde Foka nun in zwei Phasen behandelt. Zuerst wurden die beiden Beinstümpfe saniert, das heisst alle losen Knochenstücke wurden entfernt. Zudem wurde mit Weichteilkorrekturen versucht die Knochenstümpfe so gut wie möglich zu schützen. Nach dem dieser erste Eingriff gut abgeheilt war, wurde auf der rechten Seite eine knöcherne Grundlage für eine spätere Prothese eingesetzt.


Einige Wochen später begannen wir dann damit eine Prothese herzustellen. Wir konnten mit einer CAD Software eine Passgenaue Prothese modellieren, welche wir danach mit Hilfe eines 3D-Druckers kostengünstig herstellen konnten. Die Prothese wird laufend weiterentwickelt und Fokas Bedürfnissen angepasst.


Einer der 3D-gedruckten Prothesen Prototypen

Doch schon mit dem momentanen Prototypen rennt er glücklich auf diesem Bein herum als gäbe es nichts Schöneres. Sein aufgestelltes Wesen und seine Freundlichkeit sind Dank genug.



Sein Name lautet nicht länger «Wilder Hund» sondern «Bester Freund».

Rudyard Kipling (1865 – 1936).

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